Kulturgeraune 2023


Lieben Dank für den wunderbaren Artikel von Grit Warnat über die Theaterballettschule Magdeburg!
Wir durften zum wiederholten Male das Ergebnis des großartigen Engagements dieser Einrichtung genießen.
Eine Inszenierung, bei der Bühne, Licht und Kostüme mit herausragenden Choreographien ein stimmiges Bild ergeben.
Und die riesige Begeisterung der Eleven von klein bis groß.
Umso erbärmlicher für unsere Stadt, dass noch immer die Unterstützung für die notwendige Erweiterung der Räumlichkeiten der TBS ausbleibt!
Schon viele Jahre ist das Problem bekannt, immer wieder wird die Institution vertröstet, werden Versprechungen gemacht, die dann nicht gehalten werden.
Blamabel und traurig!
 

Tod eines talentierten Schweins

Das Schauspiel hat sich an ein schwieriges Stück gewagt - und mit Marie-Joelle Blazejewski allerdings den Hauptpreis gezogen.
Auf der spärlichen Bühne mit wenigen Requisiten war die Künstlerin ganz auf sich geworfen - spielte, sang, musizierte und überzeugte - manchmal sogar nur mit dem Zucken eines Armes.
Ganz großes Theater!


Punkfest zum Jahresausklang

Das Haus Auensee in Leipzig hatte FSF eingeladen und alle sind gekommen.
Was für eine wunderbare Stimmung, mit positiven, freundlichen Menschen, denen nicht alles egal ist ...
Der richtige Einstieg für ein friedliches Weihnachtsfest.


DKMS - Charity Gala

Auch in diesem Jahr fanden sich wieder viele in den Tessnow Garagen ein, um mit ihrem Eintritt und dem Kauf von Losen die gute Sache zu unterstützen.
Besonders berührend die Tatsachenberichte gerade von jungen Frauen, die zunehmend auch schon früh an Brustkrebs erkranken.
Dank an Eileen für ihr jährliches Engagement!


33 Kabarettfestival in Aschersleben

Was die Bundesvereinigung Kabarett e.V. da seit Jahrzehnten auf die Beine stellt, ist schon bewundernswert. Das so ein Festival ein organisatorischer Kraftakt ist, kann wohl nur jemand nachvollziehen, der schon mal in einer ähnlichen Situation war.
Der Freitagabend begann - sicher auch aus monetären Überlegungen - mit Lisa Fitz im großen Saal des Bestehornhauses. Für uns persönlich der schlechteste Auftritt des gesamten Wochenendes! Nicht nur, dass die inzwischen eben doch schon alte Dame an ihrem Zettel hing um zu schauen, was sie präsentieren wollte, überzeugte z.B. ihr Gesang trotz großer technischer Unterstützung nur wenig. 
Abgesehen von der Tatsache, dass anwesende Journalistys (Dank an Olaf Kirmes für diese wunderbare Begrifflichkeit!) sie nicht etwa in Aktion fotografieren durften, weil sie unvorteilhaft getroffen werden könnte (ich feiere Ina Müller), waren ihre Texte einfach nur oberflächliche Schenkelklopfer. Mit Kabarett hatte das Ganze nur marginal zu tun!
Wie andere Mitwirkende so treffend am nächsten Tag bemerkten, reicht es eben nicht, ein paar Politikernamen in die Arena zu werfen und sich über ihr Aussehen oder ihre Eigenheiten lustig zu machen, um sich dann  anschließend noch als Feministin zu feiern.
Entschädigt wurden die Besucherinnen und Besucher am nächsten Tag durch die Werkstattprogramme. Tatsächlich konnte man sich ob des vielfältigen Angebots kaum entscheiden.
Für uns war natürlich das Gundermann Programm gesetzt, was erwartungsgemäß nicht enttäuschte. Die größte Überraschung bereitete allerdings Steffen Hagemann aus Berlin. Mit seinem Mephisto 2 verausgabte sich der Künstler auf der Bühne. 45 Minuten textsicher und agil! Die brennenden Themen unserer Zeit pointiert ansprechend und sich körperlich total verausgabend ließ er uns buchstäblich mit offenem Mund zurück. Großartig!
Neben vielen anderen interessanten Programmen muss auf jeden Fall noch Reden und Radau erwähnt werden - Poetry Show trifft auf Liedermacher mit Band. Was für ein Feuerwerk! Bekannte Poetry Slammer wechselten sich  mit Zacharias Heck und seiner Truppe ab. Was für Texte, welche musikalische Virtuosität und alles mit einem Augenzwinkern präsentiert.
Man ist ein wenig reizüberflutet nach so einem Wochenende, aber es wird definitiv noch lange nachhallen.

Simone Weber-Niemeck


Neo Rauch Ausstellung Aschersleben

Wenn man einmal in Aschersleben ist, sollte man natürlich auch die Grafiksammlung Neo Rauch besuchen.
Neo Rauch mag man oder man mag ihn nicht! Die Ausstellung jedenfalls stagniert, in den letzten Jahren sind nur wenige neue Grafiken hinzugekommen. Darin gern aktuelle Bezüge, die nach ein paar Jahren nur schwer nachvollziehbar und in irgendwelchen Ecken versteckt sind; oder die er plötzlich hervorspringen lässt. Daher sieht man häufig viel Ratlosigkeit in den Gesichtern der Besucherinnen und Besucher.
Ansonsten genügt auch bei intensivem Betrachten eine halbe Stunde zur Besichtigung.
Tatsächlich hat das Städtchen durch die Landesgartenschau gewonnen! Es lohnt sich also auch, einen Spaziergang an der alten Stadtmauer entlang zu unternehmen, um schöne Gebäude, Türme, Brunnen und ähnliches zu bewundern.

Simone Weber-Niemeck


Woyzeck TM

Die Geschichte ist per se keine leichte Kost. Und junge Leute dafür zu begeistern, wohl eher schwierig.
Das Ganze als Computerspiel zu inszenieren erscheint da sicher als eine vielversprechende Herangehensweise.
Für die Akteure eine unfassbare Anstrengung, immer mit verzögerten Bewegungen etc. zu agieren.
Was zunächst interessant aussieht - durch grelle Farbigkeit, auffällige Kostüme und von laufender Kamera begleitet - gestaltet sich für die Zuschauer und Zuschauerinnen zunehmend anstrengend.
So wird - ähnlich einem Computerspiel - das Stück neu gestartet und der Verlauf leicht verändert - allerdings fast zwei Stunden ohne Pause. Das Publikum wurde durch die nicht zu vermeidende Redundanz zunehmend unruhiger ...
Mein PC blieb danach erstmal aus!

Simone Weber-Niemeck


TM - Blume von Hawai

 

Es ist  bekannt, dass ich keine Freundin dieses Genres bin. Aber nach den bisher veröffentlichten Kritiken war aber meine Neugier geweckt.

Mein persönlicher Eindruck war ambivalent, da mir allerdings die Erfahrung für die Beurteilung fehlt, befragte ich meinen Freund Thomas Grießbach nach seiner Meinung, der mir freundlicher Wiese die Veröffentlichung an dieser Stelle zubilligte - danke dafür!

 

Bin ja ein erklärter Operettenfan. Ich mag es schnulzig, denn so wurden sie geschrieben, so sah man das damals. Das sollte man nicht kaputt inszenieren.
Ich brauche niemanden, der mir die Handlung erklärt. Auch wenn Susi Wirth das prächtig macht.
Ich habe den Eindruck, man wollte hier keine Fehler machen. Der farbige Jimmi wird ersetzt durch eine weiße Frau, die einen Mann spielt...Sie macht es toll. Aber muss das sein? Die Kostüme müssen schrill sein...und alle Facetten von LGBT.. dabei haben...Der Gouverneur ist eine Gouverneurin usw. Man wollte wohl die Operette in unsere Zeit holen, das missfällt mir. Ein paar handwerkliche Sachen fand ich auch nicht gut. Pausen, wo keine sein müssen, und ein Abfall der Spannungskurve, der am Schluss auch mit bunten Bildern nicht zurück geholt werden kann. Hinzu kommt, dass die eigentlich guten Stimmen hinter dem Orchester und in der Menge verblassen. Habe vorhin gelesen, dass auch dies gelobt wird im Sinne der Leistung des Ensembles und nicht des Einzelnen.
Davon halte ich nichts. Das Bühnenbild ist ja zur Zeit immer sehr reduziert. Das ist in Ordnung.
Die Kritiker loben das Stück. Das Publikum fand es auch gut. Allerdings: 4. Vorstellung und nur etwas mehr als die Hälfte der Plätze verkauft.
Vielleicht darf man solche Inszenierungen nicht vergleichen, aber an der Komischen Oper kriegt Barrie Kosky das besser hin.

 

 


Rockfest Hakeborn

Es ist immer großartig, wenn sich Privatleute bemühen, Kunst und Kultur auch in nicht öffentlichen Räumen zu präsentieren.
So öffnete Jörg Schapschinski sein Haus und lud etablierte Musiker, aber auch alle, die Lust hatten auf der Bühne zu musizieren, ein.
Organisation und Verpflegung ging dabei auf seine eigenen Kosten - unterstützt von seiner Familie ...
Als Headliner fungierte Jens Jensen, bekannt von der Gruppe Pankow.
Mit eigenen Texten und selbst komponierter Musik, vor allem aber mit seiner großen Spielfreude, konnte ein besserer Einstieg gar nicht gefunden werden.
Sukzessive füllte sich die Bühne mit anderen Musikern aus verschiedenen Genres mit unterschiedlichen Instrumenten.
Wunderbar auch die vielen jungen Leute!
Natürlich gipfelte der Abend in einer nicht enden wollenden Session aller Beteiligten - Dankeschön!

 

Simone Weber-Niemeck.


Kunstkurve

Bereits zum dritten Mal hatten sich engagierte Künstlerinnen zusammengetan und dieses kleine Festival für ein Wochenende organisiert.
Unterstützt von bekannten Bands wie BerniKaloe und Foyal, kulinarischen Genüssen und vielen anderen Aktionen war die Veranstaltung rundum wieder eine tolle Sache.

 

Simone Weber-Niemeck


Wolken und Licht - Impressionismus in Holland


Ich kann es nicht verhehlen, die frühen holländischen Impressionisten sind nicht meine Favoriten.
Erst beim Pointilismus kann ich mich wieder begeistern.
Und so gab es, wie erwartet, Holländer-Mühlen mit Landschaft....
Dazu die protzigen antiken Rahmen, die dem Impressionismus so gar nicht gerecht werden.
Alles erwartbar!
Was aber diesmal gar nicht ging, war die Ausleuchtung.
Gerade auch bei van Gogh, der für seine Lichtpunkte berühmt ist, wurden durch die Lampen die Farben verfälscht und zusätzliche Lichtreflexe geschaffen - für so eine Ausstellungshalle einfach nicht tolerierbar!
Übrigens beste Empfehlung, Freitag am frühen Abend, da hat man die Ausstellung fast für sich allein.


Kunsthalle Talstraße Halle

Auf den letzten Drücker gelang uns noch der Besuch der wunderbaren Galerie.

"Halle am Meer "zeigte die Verbindung zwischen Ahrenshoop und der Burg.


Goethe Theater Bad Lauchstädt Premiere Orpheus und Eurydike

Zunächst ist dieses kleine Haus eine absolute Entdeckung.
Pittoresk am wunderbaren Kurpark das Örtchens gelegen, schon im Außenbereich mit historischen Verkaufskiosken und Zelten begrüßt, " Klingelmädchen" in original Kostümen verkaufen die Programme und im Innenbereich wird man von durchgehenden Stuhlreihen begrüßt, die Platznummern in die Lehnen geschnitzt.
Dann eine solide Inszenierung, sehr bunt, bei einem Countertenor natürlich immer ein wenig Hörgewöhnung nötig.
Donnernder Applaus von einem durchgehend festlich gestimmten und gekleideten Publikum.
Ein Kunstgenuss für alle Sinne!


Königin-Konzert AnNa R im Amo

Ja, da war er der alte Glanz! Stimmgewaltig- trotz Erkältung- von einer fantastischen Band unterstützt rockte die Frau das ausverkaufte Amo.
Auch der Wunsch nach ein paar klassischen Rosenstolz Liedern wurde erfüllt.
Großartig die Texte, wo sich die Künstlerin ganz klar positioniert! Gerade in der heutigen Zeit so wichtig!


Künstlergilde Haldensleben Vernissage: Bilanz

Es war wieder Zeit, Bilanz zu ziehen....
Und diese konnte sich sehen lassen!
Hochwertige Malerei und Fotografie, ansprechend gehängt und wunderbar ausgeleuchtet.
Mit Warnfried Altmann zur musikalischen Umrahmung wurde auch hier ein anspruchsvoller Punkt gesetzt.
Hochachtung vor den künstlerischen Leistungen, die durchgehend in der Freizeit der Ausstellenden erschaffen wurden


Spielzeit Eröffnung im Theater Magdeburg

Ein buntes Programm aller Mitwirkenden unseres TM erwartete die Gäste.
Samstag im und um das Schauspielhaus herum, Sonntag im Opernhaus und davor.
Schöner kann man sein Wochenende nicht verbringen!


Vernissage im Querstyle

Ein Montag-Abend - und trotzdem fanden sich viele Interessierte zur Ausstellungseröffnung in Anke Bremers Räumen ein.
Sie hatte die Bilder so gehängt, dass sie mit farblicher Unterstützung ihres Interieurs besonders gut zur Geltung kamen.
Uwe Sommer begleitete die Veranstaltung gekonnt virtuos auf der Gitarre.


Verleihung des Kaiser-Otto-Preises im Dom zu Magdeburg

 

Eine würdige Preisträgerin, eine großartige Veranstaltung, ein wunderbarer Nachmittag!
Die ausschließlich geladenen Gäste konnten sich ein Bild von dieser mutigen Frau machen, die nun letztendlich doch den Anfeindungen nachgibt und kein weiteres Mal kandidieren wird.
Ihr Wirken und ihr Engagement wurde in diversen Reden gewürdigt. Leider fielen hier die Beiträge der kommunalen Laudatoren wieder mächtig ab. Inhaltliche Allgemeinplätze und Magdeburger Colorit haben bei solchen hochwertigen Veranstaltungen einfach keinen Platz!
Herausragend tatsächlich die Laudatio von Joachim Gauck, der ja für seine Reden von Thomas Mann'schen Ausmaßes bekannt ist, hier aber frei und Situation angepasst mit großer Eloquenz brillierte.
Dank an Zuzana Čaputová!


Kiezfest Stadtfeld

 

Die Aktion Musik hat ihr Festival diesmal auf die Straßen und Plätze unseres schönsten Viertels gelegt - und alle machten mit!
Groß und Klein, Alt und Jung mit vielen alternativen Ideen.
Das Wetter spielte auch mit - wirklich eine gute Idee

Simone Weber-Niemeck


Kunst Mitte 2023

 

Zusammengefasst:
Im Osten nichts Neues!
Sehr viele echte Zumutungen!
Zum Beispiel findet man kaum Künstler:innen vom BBK.
Vielleicht, weil man dort nachweisen muss, dass Kunst von Können kommt.
Einige versteckte Perlen mit kleinen Kojen in hinteren Ecken, die natürlich nicht mal ihre hohe Wandmiete refinanzieren konnten ....

 


Jahres- und Diplomausstellung der Kunsthochschule Dresden

Auch in diesem Jahr wieder ein großer Spaß, wenn es nicht eigentlich so traurig wäre....


FSF - Filmnächte am Elbufer

Ein großes Fest des Punks, der Lebensfreude und des Zusammenhaltes in schwierigen Zeiten ...
Bei heißem Sommerwetter feierte Jung+Alt.


Sommer auf der Insel

Der Darss hatte sich in diesem Jahr Mühe gegeben, kulturell etwas auf die Beine zu stellen ...
Bei den teilweise exorbitanten Preisen für Übernachtung und Speisen war das auch angebracht!
Viele Konzerte (u.a. Les Bummms Boys), hochwertige Ausstellungen und natürlich auch Sportevents.
So waren die Ferien zwar verregnet, aber mit vielen künstlerischen Höhepunkten versehen!


Hofspektakel Puppentheater der Drache

 

Ein perfekter Sommerabend-
man nehme meinen Lieblingsort der Stadt- den Innenhof des Klosters, fantastische Puppen von Hagen Tilp, ein spielfreudiges Ensemble, bestes Wetter und ein gut gelauntes Publikum...
Der romanische Aufführungsrahmen wurde komplett einbezogen.
Da mäanderten die 3 Drachenköpfe durch den Kreuzgang, vom Glockenturm schossen Blitze, Nebel waberte durch das Gras.
Auf das Gemäuer wurden Lichtbilder gezaubert, man wusste gar nicht, wo man zuerst hinschauen sollte.
Nicht zu vergessen, die leider wieder sehr aktuelle Problematik...
Und gerade deshalb war Lanzelot eben diesmal eine Frau!
Der perfekte Sommerabend!


Kloster Chorin

Was für ein wunderbares Ensemble an Kirche, Nebenbauten, Garten und See...
Alles Liebe Folge pflegt und umsorgt mit Museumsladen und Cafe- auch ohne Konzerte so einladend!
Bei unserem Besuch spielt die Cottbusser Philharmonie in der Halbruine des Kirchenschiffes.
Mit Carmina Burana und dem schlauen Füchslein von Leoš Janáček wurde das perfekte Programm geboten.
Die Stuhlreihen waren komplett ausverkauft, aber im Kreuzgang und ringsum in den Gärten saßen die Leute mit Picknickkörben und lauschten ebenfalls der Musik.
Eine so schöne Atmosphäre!


P!NK- Olympiastadion Berlin
 
Mitten in der Prüfungszeit in der Woche ein abendliches Konzert in Berlin- sehr sportlich!
Entsprechend erschöpft und müde trafen wir im Stadion ein nachdem die erste Vorband gespielt hatte.
Es folgten noch zwei!
Und dazwischen heizte ein DJ das Publikum an.
Was dann geschah, hatten wir noch nicht erlebt! Eine Mischung aus Cirque soleil, klassischen Tanz, Akrobatik, fantastischer Instrumentalmusik und dazwischen eine Sängerin, die federleicht über die Bühne tobte, an Ringen turnte, am Trapez schwebte und dabei grandios sang!
Einfach der Wahnsinn!
Als sie zum Schluss an Seilen durch das Olympiastadion flog, Feuerwerk und Konfetti herabregneten, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr.
Einfach ein Fest!


Fete de la musique

Leider waren in diesem Jahr nur wenige Veranstalter dabei, der Grund wurde allerdings nicht wirklich explizit kommuniziert.
Bei schönstem Wetter waren so ziemlich wenig Leute unterwegs.
Uns hat die Big Band der Uni am besten gefallen und die Punkband am blauen Bock.
Schade, verschenkte Chance!


Grönemeyer - Konzert in Leipzig

Drei großartige Stunden hat der alte Mann gesungen getanzt und gespielt.
Wir waren geschwitzt und fix und fertig, bei ihm keinerlei Erschöpfung zu sehen.
Was für ein Fest!
Wäre zu wünschen, dass die Leute, die alle textsicher die Songs mitsingen, ein wenig auch von der enthaltenen Message verinnerlichen....


Emil Nolde Ausstellung in Quedlinburg

Wer die Räumlichkeiten der Feininger Galerie kennt, war darauf vorbereitet, dass hier nur eine kleine Auswahl der Werke Noldes gezeigt werden kann.
So waren in erster Linie Radierungen und Zeichnungen zu sehen und nur  eine Handvoll seiner Gemälde.
Hinter der Ausstellung stand die Frage, ob man eine Trennung zwischen Künstlerpersönlichkeit und Werk vornehmen kann und muss. Dieser Intension kamen die Ausstellung machenden konsequent nach.
In jedem Raum lagen Karten aus, auf denen eine These stand - rückseitig wurde diese dann bestätigt oder widerlegt. Die Gäste hatten auch die Möglichkeit, sich mittels einer Tafel zu positionieren, ob man eben Künstler und Werk trennen kann oder nicht. Und wenig überraschend hielten sich Dafür und Dagegen die Waage.
Ich bin leider in meiner Meinung bestätigt worden. Nolde war ein fantastischer Künstler, seine Farbigkeit ist unerreicht und er gehörte immer zu meinen absoluten Favoriten
Aber wenn ein Mensch, ohne Not, um des eigenen Vorteils willen, andere denunziert, später alles leugnet und sich eine neue Vita zurechtstrickt, kann ich mich auch an den Werken nicht mehr reinen Herzens erfreuen, weil ich den Menschen dahinter nicht respektieren kann
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Triest und Oper

Ursprünglich wegen des Musikgenusses ausgewählt, überraschte die Stadt Triest mit wunderbaren Bauten.
Der Einfluss aus Kroatien, Slowenien und vor allem Österreich ist unübersehbar.
Alles ist liebevoll restauriert und im besten Zustand. Natürlich auch herrliche alte Kirchen, tolle Ausstellungen, herrlich italienische Cafés und Restaurants, überall Parks und viel Grün und letztendlich natürlich das Meer mit Hafen...
Im alten Opernhaus enttäuschte die Inszenierung vor allem von der sehr technischen Bühnengestaltung her.
Hebebühnen, Gitter, Flaschenzüge etc....
Stimmlich war es okay, aber am besten ist doch immer das italienische Publikum!
Da findet das begleitende Schauspiel auf den Plätzen statt.... von lautstarken Diskussionen, über gefühlvolles mitsingen, die Partitur in den Händen, bis zu Zwischenrufen und da Capo wünschen mitten im dramatischen Bühnengeschehen....
Italien!


Sportfreunde Stiller

Ja, sie haben sich wieder zusammengefunden und das ist definitiv wunderbar für uns.
Partystimmung von Anfang an, alte Songs wurden Text sicher mitgesungen und auch die neuen fanden Beifall.
Eine Band, die sich positioniert, ohne dabei den erhobenen Zeigefinger zu schwingen.
Ausverkauftes Haus, verdient!
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Mister Gum Schauspielhaus

Als Kinderstück konzipiert gab es nun endlich eine abendliche Veranstaltung!
So viel Spaß, ein Feuerwerk aller Mitwirkenden und ausdrücklich auch für Erwachsene empfohlen ...


Förderpreisgala Theater Magdeburg

Bereits zum 21. Mal organisierte der Förderverein des Theaters der Landeshauptstadt eine Gala, um junge Künstler:innen zu würdigen.

Auch ein Freundespreis wurde vergeben.
Mit einem Sektempfang im Café Rossini klang der Abend nach einem bunten Bühnenprogramm angemessen aus.


Oper Magdeburg: Donizetti - Der Liebestrank

Die etwas seltsam anmutenden Kostüme und die schlichte (im Sinne von einfallslose) Bühne fesselten nicht gerade das Interesse.
Aber die durchweg sehr jungen Protagonist:innen belebten das Geschehen ungemein.
Die eine oder andere Überspitzung, auch schauspielerisch super umgesetzt, sorgte für Erheiterung, sonst in der Oper eher selten ...
Hervorzuheben ist unbedingt Sebastiano Rolli als Gast am Pult, der die Noten so verinnerlicht hatte, dass er kaum aufs Blatt schauen musste -  genial!

 

Simone Weber-Niemeck


Vernissage Schlossküche

Klaus Vogler macht der Stadt mal wieder ein besonderes Ostergeschenk, indem er in seine Galerie einlädt.
Pauline Ullrich und Herzog sind die beiden Ausstellenden diesmal.
Beide haben an der Burg ihr Handwerk gelernt, sind aber nun auf unterschiedlichen künstlerischen Wegen unterwegs.
Letzterer hat sich Keramikobjekten verschrieben, bunte Objekte in Petrischalen oder Erlmeierkolben; auf den ersten Blick alles sehr unorthodox.
Pauline Ullrich ist mit ihren Radierungen und Gemälden etwas breiter aufgestellt. Sehr feine Arbeiten, die sich erst bei längerem Betrachten erschließen.
Im Anschluss an die Vernissage hatte der umtriebige Galerist natürlich noch Kaffee und Kuchen im gegenüberliegenden Rayonhaus organisiert - ein Mäzen, wir im Buche steht und von denen es nicht mehr viele gibt...


Erfurt

Ein dreitägiger Besuch darf nicht unkommentiert bleiben.
Die intakte Altstadt mit wunderbaren Bauwerken, Kirchen und auch kleinen Lädchen und Galerien, die das Besondere vorhalten; dazu laden Cafés und Restaurants zum Verweilen ein.
Die Kulturcard ermöglicht den kostenlosen Besuch sämtlicher Museen und beinhaltet auch vergünstigte Preise für Theater und Kabarett.
Empfehlenswert auch eine historische Führung, wo man ganz aktuell informiert wird (so die mittelalterliche Mikwe (ein jüdisches Ritualbad), was gerade wieder freigelegt wurde etc.....)
Dom, Krämergasse, Markt - alles ist fußläufig erreichbar und hält auf den Wegen noch viele andere Überraschungen bereit.
Den Antrag der Stadt an die UNESCO Kulturerbe Stiftung kann man nur begrüßen und unterstützen.


"Lydia", Tanzstück von Philippe Kratz (Uraufführung) und „Le Sacre du Printemps“, Ballett von Edward Clug

So einen Ballettabend habe ich lange nicht erlebt! 
Dabei war meine persönliche Kondition an diesem Abend nicht die beste!  Nach einer anstrengenden Woche am Freitagabend, ziemlich weit vorne sitzend, nervte mich die Musik schon extrem. Disharmonische Klänge, moderne Versatzstücke aus Rap und Klassik fand ich einfach zu anstrengend.
Der Tanz allerdings war toll! Wie zunächst aus Türen bestehende Bühne, die sich öffneten und schlossen, waren eine gute Metapher für den feministischen Kampf der Protagonistin.
Aber was heißt hier Tanz! Eigentlich waren es akrobatische Höchstleistungen, die die Tänzerinnen und Tänzer unter größtem körperlichen Einsatz mit Bravour darboten.
Hier fiel wieder ausdrücklich die Diversität unserer neuen Kompanie auf. Inzwischen hat das Auge sich daran gewöhnt, das eben auch zarte kleine Männer und durchtrainierte große Frauen durchaus hervorragende Darstellende sind, gerade auch in Bezug auf neuen Ballett-Choreographien.
Nach der Pause dann die Inszenierung von Glug.
Ich kann mich daran erinnern, dass mir tatsächlich der Mund offen stehen blieb vor Bewunderung. Was für ein Kunstwerk!
Jede Bewegung saß!
Als schließlich noch eine breite Wasserwand auf die Bühne regnete und dieses als Grundlage für fließend, fast schwebend wirkende Figuren genutzt wurde, brach die Begeisterung sich Bahn ...
Lange, stehende Ovationen, und dies völlig zu Recht!

Simone


Sonne - Museum Barberini

Was für ein wunderschönes Thema für den Frühling ...
Dachte ich!
Musste mich dann aber zunächst durch das Mittelalter quälen, wo die Sonne in der Kunst eher als Sinnbild eine Rolle spielte.
Endlich bei den Impressionisten angekommen, wurde es heller.
Tatsächlich hätte es aber deutlich mehr zur Thematik passende Gemälde in der eigenen Sammlung gegeben, als die hier ausgesuchten.
Teilweise leuchteten die dicken goldenen Rahmen mehr als die Leinwand.
Draußen lockte ein wunderbarer Frühlingstag - hinaus in die Sonne zum Flanieren im schönen Potsdam


GAS - Schauspielhaus

Diese Inszenierung lässt einen ziemlich ratlos zurück!
Die Thematik ist noch immer brandaktuell - eine Steilvorlage für eine moderne Umsetzung.
Die puristische Bühne und die stereotypen Bewegungen der Akteur:innen mögen Geschmackssache sein.
Aber was sollte bitte das nicht werkgetreue Ende?
Es gibt ein paar Überlebende des Infernos in einer Bubble?
Love and Peace and Eierkuchen?
Ist es wirklich so einfach?
Gelingt das Leben, wenn man sich total zurückzieht, auch wenn es ringsum brennt ...
Spärlicher Applaus für die unermüdlich Agierenden, die mehrere unterschiedliche Rollen verkörperten und alles gaben ...


Ben Becker TM - Apokalypse

 

Ben Becker ist eine Naturgewalt! Wir kannten ihn live u.a. schon aus "Ich, Judas" im Dom. Und mit diesen Erfahrungen waren unsere Erwartungen groß.
Eine schwierige Thematik, dieser Text von Joseph Conrad, der  durch die adaptierte Fassung in Francis Ford Coppolas Film "Apocalypse Now" noch größere Bekanntheit erlangte. Die künstlerische Umsetzung mit Ben Becker erwarteten wir also mit Spannung.
Für uns allerdings eher ungünstig: später Sonntagabend und Plätze in den hinteren Reihen.
Im Opernhaus: eine möblierte Bühne mit Sessel und Schreibtisch. Letzterer von einer Kamera erfasst, die die Gegenstände auf dem Tisch für die Zuschauer auf eine Leinwand projizierte. Die also mal ein paar vergilbte Fotos in Nahaufnahme oder die Bewegungen der Hände Beckers einfing. 

Der Text, stimmgewaltig bebend von Becker vorgetragen, beeindruckt mehr als 120 Jahre nach seinem Erscheinen noch immer. 

Wer aber mehr als eine Lesung erwartete, wurde etwas enttäuscht. 2 - 3maliges Aufstehen und Wechseln zum Sessel waren die einzigen Aktionen auf der Bühne. Also "nur" eine Lesung von 1h, 15 Minuten - für 45 Euro!

Manch einer hätte da lieber zu Hause auf der Couch gelegen.

 

Simone Weber-Niemeck, Andreas Niemeck


Jahresausstellung des Bundes der bildenden Künstler Sachsen-Anhalt

Durch die Corona-Pandemie war auch der BBK gezwungen, seine Veranstaltungen abzusagen.
Umso größer war die Freude und Erleichterung, jetzt wieder eine Ausstellung zu kuratieren zu können.
Eine Auswahl unterschiedlichster Kunst- und Stilrichtungen fand in den ansprechenden Gebäuden des Forum Gestaltung Magdeburg einen würdigen Platz.
Eine Vielzahl von Rednerinnen und Rednern betonte noch einmal die Relevanz der Kunst im gesellschaftlichen Gesamtkontext.
Die Vernissage war so gut besucht, dass die Türen zum Flur geöffnet bleiben mussten, damit auch die Draußenstehenden etwas hören konnten. 

Bis Ende Februar besteht nun noch die Möglichkeit, Raum und Kunst zu besuchen.

 

Simone Weber-Niemeck


Verklärte Nacht/ Mahler Ballett TM

Schon der erste Blick auf die neue Company ist erfreulich.
Gut trainierte, athletische Menschen von kleinerer bis größerer Statur ...
In seiner ersten Arbeit an unserem Haus lässt Jörg Mannes allen Mitwirkenden ein kleines Solo.
Ein guter Einstieg für alle- auch für uns Zuschauende.
Es kostet dann ein wenig Konzentration gerade dem zweiten Teil zu folgen.
Dies ist bei einem Handlungsballett natürlich deutlich einfacher.
Respekt aber vor allem für das Durchhaltevermögen der company.
Eine so lange Zeit mit akrobatischen Aktionen, häufigen Kraftübungen und schnellem Tempo - Hut ab!
Bei den Kostümen fiel das goldene Jugendstiltuch besonders ins Auge. Auch die weiten Hosen waren ein Hingucker. Die kurzen "Schlüppis" wirkten dagegen allerdings eher wie Pampers ...
Wunderbar die Bühne!
Das Spiel mit dem Licht, dem Verschwinden und Wiedererscheinen der Tanzenden und die immer größer werdenden "Spiegel" beeindruckten.
Als nächstes wäre das Können in einem klassischen Ballett zu beweisen ...

 

Simone Weber-Niemeck